Die Oldtimerregatta des SMCF war in diesem Jahr kürzer als gewohnt: Wettfahrtleiter Dieter Sautter musste aufgrund der Windverhältnisse die Bahn abkürzen und die Yachten von Immenstaad direkt zurück ins Ziel leiten. Sieger der Klassen waren die „Elfe II“ von Dr. Andreas Lochbrunner (LSC) und „Tir Na Nog“ von Frank Wutschka (KS).
Leichtwind war angesagt am Samstag, als die 19 Yachten der Oldtimerregatta starteten. Der Wind sollte sich auch im weiteren Verlauf nicht einstellen, so dass die Wettfahrtleitung entschied, den Seglern den Weg über den See nach Utwil zu ersparen. In Immenstaad wurde die Flagge für „Bahnabkürzung“ gesetzt und die Boote konnten direkt ins Ziel zurücksegeln. Das war für die langsameren Schiffe auch schon weit genug bei diesen Verhältnissen: Zwischen dem ersten Schiff im Ziel, der „Elfe II“ und dem letzten, dem „Papilon“ von Anton Brandiser (OSB), lagen am Ende fast vier Stunden.
Selbst die 8m–Rennyacht „Elfe II“ als ausgewiesener Leichtwindrenner benötigte für die kurze Fahrt 3:49:44 Stunden, was den Jubel auf dem Boot erklärt, als der Zielschuss ertönte. Das zweite Schiff im Ziel, der 80er Seefahrtskreuzer „HOC“, wurde aufgrund seiner niedrigen Yardstickzahl – einer Handicapzahl, die eine gemeinsame Wertung verschiedener Schiffstypen ermöglicht – in der Endabrechnung auf Platz 8 in der Yardstickklasse I „durchgereicht“. Hinter der „Elfe II“ belegte die Sonderklasse–Yacht „Elisabeth“ von Peter Zöllig (OSB) Platz 2. Dieses außergewöhnliche Schiff wurde 1905 gebaut und ist seit 1937 im Besitz der Familie Zöllig – ein Beleg für die enge Bindung der Oldtimersegler an ihre Schiffe. Der 35er Nationale Kreuzer „Gaudeamus“ von Norbert Herter (OSB) belegte Platz 3.
Ebenfalls hervorragende Leichtwindeigenschaften werden den 30qm–Binnenkielern, nach ihrem Segelzeichen auch L–Boot genannt, nachgesagt. Die Ergebnisliste der Yardstickklasse II belegt dies: Die beiden ersten Plätze (und der fünfte) gingen an diese Bootsklasse. Frank Wutschka (KS) konnte mit seiner „Tir Na Nog“ zum wiederholten Male den allseits begehrten Wanderpreis – einen verbeulten Kupferkessel – mit nach Hause nehmen. Claudia Traub mit Christine Brunner (YCSi) auf der L–14 „Bodman“ setzte die Tradition dieses bekannten, 1914 gebauten Bodenseeschiffes fort, das viele Jahre von einer der ersten Seglerinnen am Bodensee, der Meersburgerin Marthe Schildknecht, gesegelt wurde. Platz 3 konnte Klaus Steinlein (WVF) mit seinem 15qm–Jollenkreuzer „Tümmler“ erobern.
Die teilnehmenden Schiffe und einige andere der hölzernen Schönheiten können noch die ganze Woche im hinteren Bundesbahnhafen besichtigt werden. George Smits vom OSB Oldtimer–Schiffer–Bodensee e.V. ist vor Ort und erteilt bereitwillig Auskunft über die herrlichen Yachten.
Rang | Boot | Am Steuer | Verein | |
---|---|---|---|---|
2 | L–83 | Tir Na Nog | Frank Wutschka | KS |
3 | L–14 | Bodman | Claudia Traub | YCSi |
11 | L–148 | Hedonia | Dennis Pierschel | OSB |
Autor: Ralf Steck, Original auf der Webseite des SMCF Friedrichshafen