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Das sagengenhafte Boot galt lange Jahre in Holland bei Herrn Meyjes als Familienmitglied und wurde hier am Ijisselmeer (Muiden bei Amsterdam) unter dem Namen “Hedonia” gesegelt. Herr Meyjes hat das Glück in einem kleinen Schwimmhaus direkt an einem Seitenarm vom Ijisselmeer zu wohnen; und somit die Terasse gleichzeitig der Steg und Anlegepunkt für L–148 war. Herr Meyjes, als Bootsliebhaber, war von Anbeginn an von der außergewöhnlichen Form des Schiffes beeindruckt.
Ebenso erging es Maurice Devoivre, meiner Frau Anna und mir als wir am Karfreitag 2003, in Begleitung von Dr. Christoph Raddatz, Hedonia das erste mal in echt sahen. Ein beeindruckender Moment, an den wir uns noch heute gerne zurück erinnern.
Das Boot war Dank der zahlreichen Helfer schnell auf den mitgebrachten Trailer verladen und für die Heimfahrt vorbereitet. Den originalen Peitschenmasten konnten wir leider nur noch in 2 Stücken verladen, da dieser vor Jahren wegen Durchfaulung und sicherlich Altersschwäche unter dem Salingsbeschlag brach. Daraufhin gab Hr. Meyjes den Auftrag, einen neuen Masten durch Fa. Braska Mast nach Vorlage des alten originalen Riggs aus Oregon Pine nachzubauen. Der neue Mast wurde rechtzeitig für die Schiffsübergabe geliefert.
Zwei Tage später erreichten wir mit unserem langen Gespann nach einem Zwischenstopp in Koblenz unsere Heimat, den Bodensee. Jetzt kam die Zeit um das Boot für die Saison 2003 fit zu machen. Vordringlich galt es, sobald das Schiff im Wasser lag, eindringendes Wasser im Ruderkoker–Bereich auszuschließen. Hier konnte ich glücklicherweise auf die Erfahrungen von Maurice zurückgreifen, der dieses Problem schon von seinem L–Boot, L–84, her kannte und dies bereits in einer aufwendigen Restauration behoben hat.
Jetzt wird das Ruderführungsrohr nicht wie damals innen am Steven abgedichtet sondern an einer Verlängerung am Runderblattansatz im Außenbereich des Rumpfes.
Als weiteres galt es den grünen Unterwasserschiffanstrich durch einen hier am Bodensee erlaubten Anstrich (kupferfarben) zu ersetzten und so wurde in diesem Zuge der komplette Rumpf in weiß neu lackiert sowie die Grenze von Ober– und Unterwasserschiff durch einen roten Wasserpass abgegrenzt. Das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen, denn zusammen mit Maurice ließ sich der zu Anfang etwas schwer zu verarbeitende Lack dann doch noch optimal auftragen.
Am Mast mussten noch neue Fallen eingezogen werden und auch der Baum wurde komplett neu aufgearbeitet. Jetzt stand dem Einwasserungstermin am 23.5.2003 in Kirchberg nichts mehr im Wege.
Unser besonderer Dank gilt in erster Linie Herrn Meyjes, der uns Hedonia, L–148, anvertraut hat und uns somit die Möglichkeit gegeben hat, dies wunderbare Schiff hier am südlichsten Zipfel Deutschlands, am Bodensee, zu segeln. Wir werden diesen wunderbaren Tag, den wir bei Abholung von L–148, an dem auch Fr. Meyjes extra angereist war, sicherlich stets in unseren Herzen tragen und uns gerne an die schönen Stunden, die wir mit den beiden verbringen durften, erinnern. Nicht zu vergessen war natürlich der Eifer von unserem Freund Maurice, der einerseits durch die Bereitstellung seines Trailers sowie 4 Masttransportböcke die Abholung stark vereinfachte, sondern auch noch durch seinen unermüdlichen Einsatz sicherlich dazu beigetragen hat, dass „Hedonia“ schon am 23.05.03 eingewassert werden konnte.
Auch der ganzen Vorstandschaft der 30qm Traditions–Binnenkielklasse, Dr. Christoph Raddatz, Maurice Devoivre und Dr. Achim Reinhardt, sowie allen übrigen Mitgliedern der Klassenvereinigung gilt unser Dank
Die erste Möglichkeit sich im direkten Vergleich gegen andere L–Boote zu messen gab es auf der BTW 2003.
Die Eigner:
- Name
- Hedonia
- Ex-Namen
- Baldur
Heinerle II
Enzian
Windspiel - Baujahr
- 1925
- Konstrukteur
- Estlander
- Werft
- Pabstwerft
- Länge über alles
- 8,95 m
- Länge Wasserlinie
- 6,30 m
- Breite
- 1,98 m
- Breite Wasserlinie
- 0,00 m
- Tiefgang
- 1,09 m
- Verdrängung
- 1.500 kg
- Takelung
- Marconi
- Mast
- Oregon Pine
- Masthöhe
- 13,00 m
- Status
- existent